Laut einer aktuellen Studie erwarten Onlineshop-Besucher ein Logo im Onlineshop. Wer noch keins hat, sollte deshalb vielleicht einmal darüber nachdenken, ob er sich nicht eins für seinen Shop zulegt.

Es gibt Elemente eines Onlineshops, auf die kann definitiv nicht verzichtet werden. Der potenzielle Kunde benötigt irgendetwas wie einen Warenkorb, um für ihn interessante Produkte abzulegen, und ein Onlineshop macht auch keinen Sinn ohne einen Bereich, in dem die Dinge rund ums Bezahlen geregelt werden. Aber braucht ein Onlineshop auch ein Logo? Nicht unbedingt. Einerseits! Andererseits ergab jüngst eine aktuelle Studie, dass Kunden in einem Onlineshop ein Logo erwarten. Zudem scheinen sie es definitiv an bestimmter Stelle und mit einer bestimmten Funktion zu erwarten. Vielleicht sollte man die Erwartungen seiner Kunden dann doch nicht enttäuschen?

Ein paar Studienergebnisse

Die Studie, die ich hier anspreche, stammt vom Unternehmen eResult und beruht auf der Befragung von 600 Internetnutzern. Sie thematisiert die „Nutzergerechte Gestaltung von Onlineshops“, wobei Logos und ihre Platzierung in den Shops ein Unterthema sind. Es handelt sich um eine Langzeitstudie, bei der die aktuellen Ergebnisse mit Ergebnissen aus den Jahren 2003, 2005, 2009 und 2010 verglichen werden können. Einige der aktuellen Studienergebnisse:

  • Wird im Onlineshop kein Logo angezeigt, sorgt das für Unzufriedenheit bei Shopbesuchern.
  • Das Logo muss groß genug und eindeutig zu erkennen sein.
  • Für die Onlineshop-Besucher gehört das Logo in den Kopfbereich des Shops (Header).

Links oben ist aus Sicht vieler Shopbesucher noch immer der klassische Platz fürs Logo. Im Gegensatz zu früheren Jahren steigt aber auch die Akzeptanz einer Platzierung des Logos im rechten oberen Bereich.

Das Logo sollte aus Sicht der Shopbesucher anklickbar sein und sollte sie beim Anklicken auf die Startseite des Shops zurückführen.

Ein paar Gedanken rund ums Logo

Den Ergebnissen folgen die Fragen. Was zeigt uns solch eine Studie und was zeigt sie nicht unbedingt? Wer wie ein Conversion-Optimierer denkt, nimmt solch eine Studie und ihre Ergebnisse zunächst einmal einfach zum Anlass, die Bedeutung und Platzierung eines Logos im Onlineshop einmal ins eigene Blickfeld rücken zu lassen. Der Studie zufolge scheint das Logo für den Shopbesucher ein wichtiges vertrauensbildendes Element zu sein. Fehlt es, „führt dies zu großer Unzufriedenheit“, heißt es in der Mitteilung zur Studie.

Das könnte dann zumindest schon einmal diejenigen Onlineshop-Besitzer zu einem A/B Test animieren, die bisher in ihrem Shop auf ein Logo verzichtet haben. Grundthese dabei: Wenn ein Logo im Onlineshop für viele potenzielle Kunden allgemein eine Bedeutung zu haben scheint, könnte es auch für die potenziellen Kunden meines Onlineshops eine Bedeutung haben, sodass ein in den Onlineshop integriertes Logo die Conversion-Rate steigert. Vielleicht packt man es dann für den Test erst einmal in den Header, klassisch auf die linke Seite, und schaut, ob die Onlineshop-Version mit oder ohne Logo die höhere Conversion-Rate ergibt.

Natürlich könnte man dann noch weiter experimentieren, etwa schauen, ob das Logo links oder rechts im Header besser platziert ist. Ganz mutige Shopbesitzer könnten auch bisher völlig unübliche Platzierungen bei Tests ausprobieren. Andererseits sollte man beim Testen stets ein bisschen die eigenen Prioritäten im Auge haben und mögliche Testideen beispielsweise in die Kategorien einteilen:

  • Was könnte die Conversion-Rate schnell deutlich steigern?
  • Was gehört eher zum Feintuning?

Testen Onlineshops ohne Logo eine Shopvariante mit Logo, würde ich persönlich das in Kategorie 1 einteilen. Für die Platzierung des Logos würde ich dabei erst einmal die linke Ecke des Headers wählen und hier nicht weiter mit anderen Platzierungen testen. Ein Platzierungswechsel wäre dann eventuell etwas fürs Feintuning zu einer späteren Zeit.

Jörg Dennis Krüger

Jörg Dennis Krüger ist einer der Pioniere der Conversion-Optimierung in Deutschland. Er ist Autor des Buches “Conversion Boosting mit Website-Testing” und Gründer von ConversionBoosting. Zuvor war er in leitender Position bei QUISMA, Sixt und Regiondo tätig. ConversionBoosting zeigt, wie Unternehmen ihre Websites, Landingpages und Onlineshops für mehr Conversion optimieren können. Dabei ist ConversionBoosting keine Agentur, sondern bietet personalisierte Optimierungsvorschläge, eine Wissensdatenbank, Online-Workshops und weitere Werkzeuge zur Conversion-Optimierung und dem internen Wissensaufbau dazu. Abgerundet wird das Angebot durch eLearning-Kurse mit Abschlusszertifikaten “Fachmann Conversion-Optimierung”, “Spezialist Landingpage-Optimierung”, “Spezialist eCommerce-Optimierung” und “Zertifizierter Master Conversion-Optimierung”

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