Auch für die Bad- und Sanitärbranche ist der eCommerce eine saubere Sache, vorausgesetzt natürlich, dass glänzende Armaturen und wohlige Wannenbäder auch online zu finden und zu kaufen sind. Gerade jedoch die Top Ten der Markenhersteller im Bereich Bad und Sanitär, so die April-Ausgabe des ECC-Markenmonitors, setzen in Sachen Direktvertrieb und Online-Shops noch nicht auf flies(s)ende Übergänge. Acht der zehn Markenhersteller haben überhaupt keinen eigene eigenen Online-Shop und keiner unter den Top 10 nutzt die Möglichkeit, von der eigenen Seite aus auf die Online-Shops von Partner-Händlern weiterzuleiten oder zu verweisen. Ziemlich verwaist also, die eCommerce-Potenziale von Herstellern wie Dornbracht, Grohe, Duravit, Hansa, Keramag, Hansgrohe, Villeroy & Boch, Keuco, Ideal Standard und Geberit.

Stationäre Handelspartner, Artikeldarstellung und Augmented Reality
Besser ausgeprägt ist dem ECC-Markenmonitor zufolge die Solidarität der Sanitär- und Badbranche mit ihren stationären Fachhandelspartnern. Ein Siebtel der untersuchten Hersteller-Websites bietet Interessenten mehr oder minder einfache Suchfunktionen, damit diese die nächste Verkaufsstelle anlaufen und anfahren können. Cross-Channel funktioniert in diesem Falle also recht gut.

ECC Markenmonitor eCommerce Bad und Sanitärbranche. Quelle: ECC Köln/Möbelkultur online

ECC Markenmonitor eCommerce Bad und Sanitärbranche. Quelle: ECC Köln/Möbelkultur online

Eher nicht zufriedenstellend ist hingegen die Darstellung der Produkte, was Bilder mit verschiedenen Ansichten, Zoom-Funktionen, 360-Grad- und Detailansichten und auch aussagekräftige Produktbeschreibungen angeht. Auch die Hinweise auf ähnliche Artikel ist laut ECC-Markenmonitor-Analyse noch Mangelware. Immerhin drei der zehn Hersteller bieten Website-Besuchern und Bad-Begeisterten Augmented-Reality-Features wie 2- oder 3D-Planer samt Live-Product-Placement, also die mögliche Implementierung echter Produktbilder, an.

Schließt Social Media die sanitäre Lücke?
Was die Aktivität der Bad- und Sanitär-Markenhersteller im Bereich Social Media angeht, ist diese recht gut ausgeprägt. Nur drei der zehn untersuchten Produzenten sagen Nein zu Social Media, während die restlichen sieben Hersteller einschlägige Plattformen wie Facebook, Google+, Pinterest und Flickr intensiv pflegen oder auch eigene YouTube-Channel betreiben. Insgesamt sei die Aktivität auf allen Social-Media-Kanälen nicht nur rege, sondern auch regelmäßig. Ob dies jedoch am Ende eine konsistente eCommerce-Strategie ersetzen kann oder überhaupt soll, ist fraglich. Fest steht, dass die Badezimmertür zum eCommerce und Omni-Channel noch nicht wirklich aufgeschlossen wurde und das Rohr für den Ablauf neuer Verkaufsstrategien als Ergänzung zu den klassischen Vertriebswegen, noch nicht freigeschaltet wurde.

ist Autor, Blogger, Journalist, Redakteur und Texter. Für die eCommerce Lounge schreibt er Beiträge zu Themen des eCommerce.

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