Die Facebook “Graph Search” kommt! – Was bedeutet das für den E-Commerce?
Letzte Woche gab Facebook die Einführung eines neuen Features namens “Graph Search” bekannt. Die neuste Innovation des Netzwerkes soll dabei helfen Menschen, Orte und Dinge zu finden und ihre Beziehungen zueinander darzustellen. Somit soll ein komplett neues Facebook-Erlebnis entstehen, welches weit über Newsfeed, Fotos, Kommentare und “gefällt-mir”-Buttons hinaus gehen soll.
“Graph Search” setzt dabei auf eine intelligente, semantische Suche, welche sämtliche Beziehungen und Kontakte zwischen Personen, Orten, Events, Aktivitäten und “gefällt mir”-Angaben darstellt und danach sortieren last.
Facebook wird zur sozialen Suchmaschine
Ein simples Beispiel: Man lebt in Berlin und kommt über ein langes Wochenende in seine alte Heimat Köln. Man würde also gerne mit den alten Freunden von zu Hause erst Nachmittags eine Runde im Park kicken gehen und anschließend abends ein Konzert einer bestimmten Band besuchen.
Orte, Marken und Produkte werden durch die Graph Search noch aktiver ins Facebook-Erlebnis eingebunden. Umso wichtiger wird also eine professionelle und gut gepflegte Marken-Präsenz.
Mit Hilfe der “Graph Search” wird es möglich nach Freunden zu sortieren, welche in “Köln” leben und “Fußball” als Interesse angegeben haben um schnellstmöglich Leute zum bolzen zu animieren. Gleiches gilt für die Suche nach “Köln” und Fans einer bestimmten Band. Falls die Suche erfolglos bleibt könnte man auch nach “Köln” und “Elektro-Musik” als Interesse sortieren um Begleitung zu finden, die zumindest am Genre interessiert ist.
Potential für Online-Marketing und E-Commerce zu erahnen – Steigerung der CTR?
Interessant wird die Graph Search, wenn man sich vor Augen führt, dass man nicht nur nach generischen Orten und Interessen sortieren kann, sondern auch gezielt nach “gefällt-mir”-Angaben zu Marken, Produkten, Orten wie Restaurants oder Bars, sowie Events und Veranstaltungen. Obwohl die schrittweise geplante Einführung zunächst noch keinen kommerziellen Fokus haben wird, so ist das Potential für Online-Marketing und E-Commerce bereits zu erahnen.
1. Facebook-Werbung könnte in Zukunft noch zielgerichteter platziert werden, da die Graph Search mehrere Variablen zulässt und somit auch für Werber Cross-Variablen als Keywords genutzt werden können. Wenn es gelingt, die Relevanz der Ads dadurch zu Steigern könnte die Click Through Rate gesteigert werden.
2. Facebook-Seitenbetreiber können besser nachvollziehen, was ihre „Freunde“ bzw. Abonnenten neben der eigenen Marke/Produkt noch „gefällt“. So könnten Beziehungen zwischen bestimmten Marken und Produkten und beispielsweise TV-Shows, Musik oder andere Interessen hergestellt und analysiert werden.
3. Die Graph Search basiert auf Interaktion: „Gefällt mir“-Angaben, Kommentare, Erwähnungen und geteilter Inhalte. Demnach wird die professionelle Pflege und Interaktion mit dem Kunden auf der Marken/Produkt-Facebook-Präsenz in Zukunft noch wichtiger. Denn nur wer fleißig erwähnt, geteilt und „geliked“ wird, erscheint auch in der Graph Search der Facebook-Nutzer.
Fazit: Keine Panik aber Augen auf!
Wie jede Neuerung, etwa die Einführung der Chronik (Timeline), wird auch die finale Implementierung der Suche im Social Graph von einigen Nebengeräuschen begleitet werden. Das eigentliche Potential (und wie Facebook es final nutzen wird) ist aktuell nur zu erahnen. Dennoch sollten Facebook-Seitenbetreiber durchaus die Augen offen halten, denn anders als die Chronik hat die neue Suche das Potential die Facebook Nutzung grundlegend zu verändern.
Laut Facebook ist die Suche im Social Graph bereits in einem limitierten Betaprogramm für Nutzer, die Englisch (US) als Interface-Sprache verwenden, verfügbar. Interessierte können sich auf eine Warteliste eintragen um bereits vorab das neue Feature zu erkunden.