Viele User haben es bereits gemacht: sich auf „Tracking-Tour“ zu begeben, um den Lieferstatus ihrer Bestellung zu erfahren. Bei vielen Unternehmen, vom Möbellieferanten bis zum Buch- oder Blumenhändler, sind diese Informationen für den Kunden heute online nachzuverfolgen. Eine andere Form des Trackings im Netz betreiben Online-Händler. Bei den E-Commerce-Betreibern geht es nicht um die geographische Ortung von Produkten in der Lieferkette, sondern darum, das Nutzerverhalten ihrer Shopbesucher und Online-Kunden zu erheben und auszuwerten.

Das so genannte Marketing-Tracking liefert fundierte Analysen von Kennzahlen wie Besucher, Bestellungen, Suchverhalten, Umsatz und Conversion Rate mit dem Ziel, Angebote auf der Website besser an die Zielgruppe anpassen zu können, Klickpfade der Nutzer nachzuvollziehen und die Abbruchrate zu minimieren. Welche anonymen oder angemeldeten User oder Robots sich gerade im eigenen Online-Shop tummeln, das kann der Shopbetreiber, wenn er über ein geeignetes Tool auf seiner Website verfügt, auch in Echtzeit sehen beim so genannten Live-Tracking. Nicht zu verwechseln mit dem Life Tracking, das z. B. der New Yorker Grafiker Nicholas Feltron recht publikumswirksam betreibt (www.feltron.com). Er erfasste die Beziehungen, die er zu 210 Leuten im letzten Jahr an verschiedenen Orten unterhielt. Die Ergebnisse seines Ego-Marketing-Reports: 1761 Begegnungen in drei Ländern, d. h. im Schnitt 4,8 Begegnungen am Tag.

Umsätze generieren

Doch zurück zum LiveTracking der Online-Shopbetreiber, deren Analysen nicht von persönlicher, sondern von wirtschaftlicher Bedeutung sind. Wie kommt man als Shopbetreiber an ein komfortables und aussagekräftiges Tracking-System? Entweder man integriert zusätzlich zu seiner E-Commerce-Shoplösung noch ein externes Tracking oder man entscheidet sich für eine On-Demand E-Commerce-Plattform mit bereits integriertem Marketing-Tracking. Dieses Tool verrät den Online-Händlern viele interessante Kennzahlen über das Einkaufs- und Klickverhalten der Besucher. Zum Beispiel zu welcher Tageszeit wie viele Kunden und Besucher den Shop aufsuchen, welche Produkte sie in den Warenkorb legen und welche sie letztendlich kaufen oder wie lange die Besucher im Shop aktiv sind und über welche Website oder welchen Suchbegriff sie den Weg auf diese Website gefunden haben.

Diese Daten sind nicht nur für den Händler wichtig, um zu sehen, wie Verkaufsaktionen und Rabattierungen ankommen oder um die Renner und Penner unter seinen Produkten zu identifizieren. Für den Anbieter der E-Commerce-Plattform, der als Partner mit einer prozentualen Beteiligung am Online-Umsatz mit im Boot sitzt, liefern diese Auswertungen ebenfalls wichtige Anhaltspunkte für die konzeptionelle und technische Weiterentwicklung seiner On-Demand-Plattform. Da bei ihm die Datenanalysen seiner Kunden zusammenfließen, kann er diese Informationen für die weitere Programmierung und Suchmaschinenoptimierung sowie die Gestaltung der Bestellvorgänge nutzen. Seinen Kunden stellt er die optimierten Tools dann wiederum als kostenloses Update zur Verfügung.

Die Story hinter dem Klick

Der Online-Shopbetreiber kann entscheiden, welche Daten aus den Online-Shopprozessen für ihn relevant sind. Möchte er seine Shops, die als MultiSites in verschiedenen Ländern laufen, analysieren und miteinander vergleichen oder möchte er Informationen zu einzelnen Verkaufskampagnen oder lieber eine tagesaktuelle Analyse. Ein gutes Marketing-Tracking-Tool bereitet Besucher und deren Herkunft, Umsatz und Conversion Rates für den Online-Händler tabellarisch und grafisch auf. Es liefert Ergebnisse wie Warenkorbdurchschnitte und die Anzahl der abverkauften Produkte, aber auch Informationen wie hoch der Versandkostenanteil war, ob bevorzugt Männer oder Frauen dieses Produkt gekauft haben oder über welche Anzeige oder Banner der Besucher den Weg in den Shop gefunden hat. Denn hinter jedem Shopbesuch, selbst wenn er abgebrochen wurde, steckt eine kleine Geschichte, der man unbedingt Gehör schenken sollte. Insbesondere der Checkout-Funnel mit den einzelnen Schritten im Bestellprozess sollte genauestens überwacht werden. Nur so kann man auf Veränderungen schnell reagieren und Prozesse optimieren.

Fazit

Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt. Wer seine Kunden persönlich aus seinem Ladenlokal kennt, erledigt die Marktbeobachtung sozusagen vor Ort. Wer im Netz erfolgreich verkaufen möchte, muss den Bedürfnissen und Vorlieben seiner Kunden anders auf die Spur kommen. Ein Marketing-Tool, das das Klickverhalten der Internetnutzer analysiert, gibt den Online-Shopbetreibern wertvolle Hinweise für die Optimierung ihrer Shops und eine dauerhafte Steigerung des Umsatzes.

studierte Wirtschaftsingenieurwesen und gründete 1996 mit Steffen Baumgarten die Xsite GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Das Software-as-a-Service (SaaS)-Unternehmen gehört heute zu den führenden Anbietern von E-Commerce On-Demand in Deutschland.

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