Der Onlinebezahldienst giropay macht Druck gegen seinen Mitbewerber Sofortüberweisung.de und reicht nun Klage beim Landgericht Köln ein. giropay wirft dem Betreiber Payment Network unlauteren Wettbewerb sowie die Gefährdung der Sicherheit im Online-Banking vor, dies geht aus einer Meldung der Wirtschafts Woche hervor. Hauptgrund ist die Anstiftung von Bankkunden zur Herausgabe ihrer Kennwörter sowie deren TAN-Nummern.
Das Unternehmen Payment Network, Betreiber von Sofortüberweisung.de bietet dem Kunden ein mittlerweile recht weit verbreitetes Zahlungssystem an, welches mit der Methode des Screen Scraping funktioniert (mehr hier). Einem System, dass die Templates verschiedener Banken kennt und weiß, wo notwendige Informationen wie PIN oder TAN eingegeben werden müssen. Meldet sich also ein Kunde über Sofortüberweisung.de bei seiner Bank an, erledigt der Dienst alle weiteren Schritte bis zur vollendeten Transaktion. Die Bank merkt von diesem Vorfall nichts. Um den Service nutzen zu können, müssen potentielle Kunden Ihre kompletten Login-Daten an Sofortüberweisung.de weitergeben.
Der Onlinebezahldienst giropay, hinter dem die Sparkassen, die Volksbanken Raiffeisenbanken sowie die Postbank stehen, sieht in genau dieser Vorgehensweise eine klare Gefährdung der Sicherheit im Online-Handel. Um vorsätzlichem Missbrauch vorzubeugen, untersagen Banken im Regelfall zudem die Weitergabe sensibler Legitimationsdaten an Dritte und können die Haftung an eventuell auftretenden Schäden zurückweisen.
Jens Lütcke, Finanzvorstand bei Payment Network weist die Vorwürfe als unbegründet zurück. Ähnlich wie beim technisch verwandten Online-Zahldienst T-Pay der Deutschen Telekom würden die Legitimationsdaten nur verschlüsselt an die Banken weitergegeben.
Wie Golem gestern berichtete, hat das Landgericht Köln unterdessen den Eingang der Klage mit einem Streitwert in Höhe von 300.000 Euro bestätigt.