Die Prognosen sind eindeutig: Der Online-Handel wird in 2010 erneut zulegen. Das von führenden Marktforschungsinstituten erwartete Wachstum liegt zwischen zehn und 13 Prozent. Mit dem kontinuierlichen Wachstum wird der Markt zunehmend enger. Immer mehr stationäre Händler verlagern ihre Aktivitäten ins World Wide Web, um sich neue Käuferschichten zu erschließen. Die Margen für Shopbetreiber werden kleiner, die Kalkulationen umso knapper. Größere Zahlungsausfälle durch Betrug oder mangelnde Bonität kann sich längst niemand mehr leisten. Teure Inkassoverfahren bedrohen, vor allem bei kleineren Shopbetreibern, schnell die Existenz.
Die vermeintlich einfache Lösung ist, nur noch sichere Bezahlverfahren wie beispielsweise Vorauskasse oder Nachnahme zu akzeptieren. Aktuelle Studien bestätigen allerdings, dass sich Konsumenten nicht nur am Preis, sondern auch an den angebotenen Zahlungsmöglichkeiten orientieren: Werden in einem Shop nicht die gewünschten Zahlungsoptionen angeboten, bricht der Käufer die Transaktion sehr wahrscheinlich ab.
Umsatzsteigernd wirkt sich entsprechend ein breit aufgestelltes Portfolio an Bezahlverfahren aus. Besonders beliebt bei Endkonsumenten sind der Kauf auf Rechnung, die Kreditkarte oder die Lastschrift. Der Nachteil für Händler: Das Geld bleibt bis zum Erhalt der Ware beim Kunden bzw. kann durch einfachen Widerspruch zurückgebucht werden. Dann bedeutet mehr Umsatz nicht zwingend mehr Gewinn.
Ein Ausweg aus dem Dilemma zwischen Sicherheit und Kundenorientierung bieten innovative Risikomanagementmethoden.
Standardlösungen zum Schutz vor Zahlungsausfällen
Die Auswahl der richtigen Maßnahmen ist sehr individuell und hängt stark sowohl von den angebotenen Waren als auch von den Zielgruppen des Händlers ab. Einige Verfahren haben sich unabhängig von Angebot und Käuferschichten als Standards etabliert, um die Risiken im Online-Handel zu minimieren.
Auf der einen Seite sehen sich Shopbetreiber mit dem Betrugsrisiko konfrontiert. Händler setzen deshalb verstärkt auf 3D-Secure Verfahren wie „MasterCard SecureCode“ und „Verified by Visa“. Diese stellen sicher, dass der Käufer tatsächlich der Inhaber der Kreditkarte ist. Der Einsatz dieses Verfahrens bietet für den Händler, neben der erhöhten Sicherheit, auch einen verbesserten Schutz gegen betrugsbedingte Rückbuchungen (Chargebacks).
Auf der anderen Seite steht das Bonitätsrisiko. Mit Auskunfteien wie Creditreform, Infoscore oder der Schufa, lässt sich das Zahlungsverhalten von Konsumenten sekundenschnell überprüfen. Bereits vor dem eigentlichen Zahlungsvorgang erhält der Händler weitere Informationen zur Bonität des Kunden: Für jeden Kunden wird ein Score ermittelt, der die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls angibt. Kunden mit negativer Zahlungshistorie können so identifiziert und nur mit sicheren Zahlungsmethoden bedient werden.
Fortgeschrittene Ansätze im Risikomanagement
Noch mehr Sicherheit bieten Risikomanagementverfahren, die auf vorab definierten Regelwerken zur Erkennung von Betrugsmustern basieren. Diese Regelwerke setzen sich aus verschiedenen Methoden zusammen, jede Transaktion durchläuft also gleich mehrere Prüfungen. Und das in Echtzeit. Das Ergebnis ist eine fundierte Entscheidung, ob der Kauf zugelassen oder abgelehnt wird. In Zweifelsfällen kann dann eine manuelle Nachbearbeitung erfolgen. Zu beachten ist, dass die Regelwerke keine statischen Konstrukte sind. Nachhaltigen Schutz bieten diese nur dann, wenn sie kontinuierlich überprüft und angepasst werden.
Fazit
Der Drahtseilakt zwischen einer kundenfreundlichen Auswahl an Bezahlverfahren und einer minimalen Quote an Zahlungsausfällen kann gelingen. Unterstützung bieten professionelle Payment Service Provider, die mit integrierten, skalierbaren Lösungen die Bedürfnisse ihrer Kunden individuell bedienen und mit maßgeschneiderten Strategien dafür sorgen, dass sich der Online-Handel auch weiterhin lohnt.