Second Screen – warum Unternehmen mehr TV sehen sollten
Immer mehr Leute nutzen ihr Tablet oder Smartphone während des Fernsehens – ein Phänomen namens Second Screen. Wie sich Marketer und Händler den zweiten Bildschirm effektiv zu Nutze machen können.
Das Phänomen des “Second Screen”
Gemütlich auf der Couch liegen und TV gucken – eigentlich eine tolle Sache. Immer mehr Menschen greifen jedoch gleichzeitig zu iPad, iPhone und co. Laut einer Fittkau & Maaß Studie nutzen mittlerweile mehr als die Hälfte der Inter-User einen zweiten Bildschirm während des Fernsehens. Knapp 52% greifen zum Laptop, 36,5% zum Smartphone, 29,1% zum Desktop und immerhin noch knapp 12% zum Tablet Computer.Der zweite Bildschirm hat sich durchgesetzt. Interessant wird es wenn man sich vor Augen führt, was während des Fernsehens eigentlich so gemacht wird. Die meisten Nutzer gaben an zu surfen (49%), mehr als ein Drittel (35,5%) nannte die Nutzung von Sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook. Weiterhin gaben jeweils knapp 10% an, explizit auf die laufende TV-Sendung zu reagieren und 8% online einzukaufen oder zu buchen.
Synergien zwischen den Kanälen
Grundsätzlich bietet das Phänomen des „Second Screens“ oder „Screenjumpings“ eine optimale Möglichkeit den Konsumenten in das TV-Geschehen mit einzubinden. TV-Macher und Werber haben den Trend erkannt und binden URLs, Hashtags und Facebook immer mehr mit ins TV-Geschehen mit ein.
Auch Händler und Marketer sollten TV-Großereignissen beiwohnen und an entstehenden Diskussionen auf möglichst kreative und Marken-relevante Weise teilnehmen. Ein einfacher Post kann dabei schon ausreichen, um eine Marke oder Produkt clever und sympathisch zu inszenieren. Besonders das Reagieren auf besondere Vorkommnisse bietet eine gute Chance.
Super Bowl als Best Practice-Beispiel
Der Super Bowl vergangene Woche dient als Paradebeispiel wie sich Synergien zwischen Werbekampagnen und dem mobilen Kanal bilden lassen. Beim größten Sportereignis der USA mit über 100 Millionen TV-Zuschauern kam es zu einem kurzzeitigen Stromausfall welcher für eine kurze Spielunterbrechung sorgte – und somit für massig Betrieb auf Twitter und Facebook. Der Kekshersteller Oreo reagierte mit dem Tweet „Power out? No problem. You can still dunk in the dark.“ Innerhalb von einer Stunde wurde Oreo´s Meldung über 10,000 mal retweetet. Ähnlich reagierte Procter & Gamble mit seinem Waschmittel Tide: „We cant get your black out. But we can get your stains out.“
Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen wie sich Unternehmen bspw. den Bildausfall im Halbfinale der Fußball EM 2008 zwischen Deutschland und der Türkei zu Nutze hätten machen können. Auch das „gefallene“ Tor 1998 beim Champions League Spiel zwischen Dortmund und Real Madrid hätte für enormen Wirbel in sozialen Netzwerken gesorgt – und Marken wie Händlern eine Bühne geboten.