Wie wirken sich Social-Media-Aktivitäten eigentlich auf Conversions im eCommerce aus? Eine berechtigte und oft gestellte Frage, auf die eine aktuelle Umfrage der e-tailing group, eine auf eCommerce, Cross-Channel und Nischenmärkte spezialisierte Beratungsgesellschaft in den USA, nun einige Antworten und Einschätzungen gesammelt hat. Ihre bereits ins 13. Jahr gehende Studienreihe, bei der im ersten Quartal des laufenden Jahres  insgesamt 108 Senior Executives im Bereich eCommerce zu verschiedenen Themen wie eben Investmentstrategien, Merchandising aber eben auch Mobile und Social Media befragt wurden, zeigt, dass Social Media wenig oder kaum zu eCommerce-Erfolgen beitragen. Denn auch wenn 94 Prozent der befragten US-Onlinehändler zwar angaben, über eine Facebook-Seite zu verfügen und rund 80 Prozent Social Media Plugins von Facebook, Pinterest und Twitter auf ihren Produktseiten platzierten, führten die Buttons nicht zum Buy.

Social Media sells?  Nicht im ECommerce. Quelle. Quelle: emarketer.com/ the e-tailing group

Social Media sells? Nicht im ECommerce. Quelle. Quelle: emarketer.com/ the e-tailing group

Nur 1 Prozent der Besucher, die über Social Media auf entsprechende Shoppingseiten kamen, so 43 Prozent der US-Onlinehändler, hätten überhaupt etwas gekauft. Über ein Viertel der Retailer gab zudem an, dass auch der generierte Traffic nur zu 1 Prozent über Social Media gekommen sei. Zählt man alles zusammen, kommt man zwar auf 2 und dennoch auf keine Runde Summe, was den Einfluss und die Rolle der Social Media hinsichtlich Traffic und Sales im Übersee-eCommerce angeht.

Anteil der Social Media an Online-Ordern Q1 2014. Quelle: e-tailing group/eMarketer.com

Anteil der Social Media an Online-Ordern Q1 2014. Quelle: e-tailing group/eMarketer.com

Andere Studie – ähnliche Ergebnisse
Zu ähnliche Resultaten kommt der Custora E-Commerce Pulse Report, eine US-Benchmark-Studie der SaaS-Plattform Custora. Hier wurden für das erste Quartal 2014 eCommerce Transaktionen von über 100 US-Onlinehändlern und über 70 Millionen Online-Shoppern analysiert. Die Ergebnisse sind vielsagend und mitunter auch richtungsweisend, was den europäischen eCommerce angeht. Zunächst einmal lässt sich ein weiteres Wachstum des Mobile Commerce beobachten, legte dessen Anteil an den Gesamtbestellungen des Onlinehandels von 13,7 Prozent im Vorjahreszeitraum auf jetzt 18,5 Prozent zu, wobei sich die Order via Smartphone (8,2 Prozent) und Tablet (10,3 Prozent) beinahe die Waage hielten.

Custora E-Commerce Pulse Report 1Q 2014 © Custora

Custora E-Commerce Pulse Report 1Q 2014 © Custora

Ebenso interessant ist die Auswertung, was die ursprünglichen Quellen der Verkäufe im eCommerce angeht: 24 Prozent der Bestellungen waren das Resultat einer erfolgreichen organischen Suche, während 20 Prozent via Paid Search erzielt wurden. Social Media und Banner-Werbung jedoch finden sich bei je 1 Prozent wieder und spielen damit auch dem Custora E-Commerce Pulse Report zufolge keine Rolle, was die zu Verkäufen führenden Online-Marketing-Maßnahmen im Gesamten betrachtet angeht.

ist Autor, Blogger, Journalist, Redakteur und Texter. Für die eCommerce Lounge schreibt er Beiträge zu Themen des eCommerce.

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